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Die Perle der Rhön – die Milseburg

Sie ist 835 Meter hoch und einer der markantesten Berge der Rhön – die Milseburg. Sie befindet sich innerhalb des Biosphärenreservats Rhön und bietet eine einzigartige Trapezform sowie einen sagenhaften Panoramablick. Allein dieser Blick ist einen Ausflug wert. Kein Wunder, dass die Milseburg auch als „Perle der Rhön“ bezeichnet wird.

Der schönste Berg der Rhön

"Die Perle"

Über dem Biebertal in der Nähe des Ortsteils Kleinsassen erhebt sich der 835 m hohe Gipfel der sagenumwobenen Milseburg. Wegen seiner einzigartigen Form ist er der markanteste und schönste Berg der Rhön. Die Gipfelgruppe bildet einen Vulkanschlot aus Phonolitgestein, der eine Decke aus Buntsandstein und Muschelkalk durchbrochen hat.

Vom Gipfel aus kann ein weiter Panoramablick genossen werden. Die seltene Flora hat dazu geführt, die Höhe unter Naturschutz zu stellen. Auf den Gipfel führt ein prähistorischer Wanderpfad, auf dem Ausgrabungen Wall- und Mauerreste mehrerer Schutzanlagen zutage gefördert haben. Die Ältesten stammen von einer keltischen Fliehburg aus dem ersten vorchristlichen Jahrhundert. An ihrer Stelle entstand im frühen Mittelalter eine Burg, die um 1120 vom Abt von Fulda zerstört und nicht wieder aufgebaut wurde.

Unterhalb des Gipfels steht seit dem 15. Jahrhundert eine Kapelle, die mehrfach erneuert und umgebaut wurde. Ein Sandsteinrelief stellt den heiligen Gangolf dar. Unter hohen Bäumen befindet sich eine bewirtschaftete Schutzhütte der Gemeinde Hofbieber.

Urig rasten auf der Schutzhütte

Bei einer Wanderung auf die Milseburg kannst du dich als Wanderer oder Urlaubsgast auf eine urige Rast in der gleichnamigen Hütte freuen. Im Sommer erfrischt ein kühles Getränk nach dem Aufstieg.  Im Winter ist es vor allem in den Abendstunden sehr romantisch. Dann beleuchten Kerzen die Stube und schaffen eine heimelige Atmosphäre.

Die Milseburgstube ist bis auf Weiteres aufgrund von Umbaumaßnahmen geschlossen.

   

Der Riese Mils - die Milseburgsage

Als die ersten Glaubensboten in das heidnische Buchenland kamen, lebte in der Rhön ein Riese namens Mils. Auf einem mächtigen Berge stand seine Felsenburg. Dieser Riese erschwerte den heiligen Gottesmännern ihre Bekehrungsarbeit, strebte den Neugetauften nach, quälte und bedrückte diese und ihre Lehrer.

Da machte sich der heilige Gangolf mit einigen Rittern auf, um den Riesen in seiner Burg zu bezwingen. Den Belagerern stand nur eine einzige Wasserquelle zur Verfügung, die einem geizigen Bauern gehörte.Der Besitzer wollte die Not der Kämpfer Christi dazu benutzen, sich zur bereichern und verlangte für die Benutzung seines Brunnens eine so hohe Abgabe, dass Gangolf und seine Getreuen diese Geldsumme nicht aufbringen konnten.

Gangolf hatte eben den Helm zum letzten Male mit dem Wasser des Brunnens gefüllt, war in das Lager seiner Mannen zurückgekehrt und schüttete es auf den Boden. Sofort entsprang hier ein Quell, der heute noch Gangolfsbrunnen heißt, der Brunnen des Bauern aber versiegte in demselben Augenblick.

Von neuem begann der Sturm auf die Feste des Riesen Mils. Dieser sah, dass keine Rettung möglich war, und gab sich in der Verzweiflung selbst den Tod. Da warf der Teufel, dem Mils sein Leben lang gedient hatte, jenes Riesengrab über dem Leichnam des Selbstmörders auf, das heute als Milseburg weit über die Lande schaut.Das Kreuz aber siegte nun auch in diesem Teile des Buchenlandes und steht triumphierend auf dem Gipfel, den einst die heidnische Riesenfeste beherrschte.

Das Leben der Kelten auf der Milseburg

Die Fliehburg der Kelten

Die Milseburg war eine Fliehburg der Kelten. Die Überreste eines etwa 1.300 Meter langen Steinwalls erinnern noch heute daran. Die Überreste der Wehranlage ist mit 32 Hektar das größte archäologische Denkmal der Rhön. Der Wall beginnt im Norden an der Geröllhalde des Kälberhutsteines. Er umzieht die basaltene Milseburg in einem weiten Bogen um die Ostseite. Innerhalb der Befestigungsanlage befindet sich eine zweite Befestigungslinie. Sie verläuft entlang eines nach Westen ausgerichteten Plateaus.

Dass es sich bei der Wehranlage um eine gigantische Mauer handelte, ist heute leider nicht mehr zu sehen. Holzverschalungen und Pfosten, die die Wehrmauer bis ins 13 Jahrhundert stützten, sind längst verfallen.

Dem Vor- und Frühgeschichtsforscher Joseph Vonderau ist es zu verdanken, dass die Milseburg heute nicht nur wegen seiner markanten Form und seiner Höhe von 835 Metern touristisch wertvoll ist. Durch seine ersten Grabungen bewies er, dass zu früheren Zeiten hier die Kelten lebten. Die Milseburg gewann dadurch auch geschichtlich an Bedeutung. Zahlreiche Funde aus Ton, Küchengeräte oder auch ein kapitales Schwert wurden bei seinen Grabungen entdeckt. Seine Funde sind heute in dem nach ihm benannten Vonderau-Museum in Fulda zu besichtigen.

Heute sind rund um die Milseburg erklärende Tafeln und Zeichnungen aufgestellt. Es lohnt sich die Hinweise zu lesen, denn es tut gut sich während des anstrengenden Aufstiegs eine kurze Pause zu gönnen.

Archäologische Grabungen - Auf den Spuren des Vor- und Frühgeschichtsforschers J. Vonderau

Dem Fuldaer Vor- und Frühgeschichtsforscher J. Vonderau (1863-1951) haben wir es zu verdanken, dass es an der Milseburg Nachweise für eine keltische Besiedlung gibt. Um die Jahrhundertwende wurden bei Grabungen zwischen 1900 und 1906 in der Nähe der Quellen und auf den Terrassen des Plateaus der Milseburg mehrere Siedlungsspuren entdeckt. Vor allem nordöstlich des Berges konnte eine größere Ansiedlung in einer am Fuße der Milseburg am Kälberhutstein gelegenen Einbuchtung lokalisiert werden. Es handelt sich dabei um etwa 30 kreisrunde, mit Steinen umgrenzte „Wohnpodien“. Sie haben einen Durchmesser von 3,5 bis 5 Meter. Geschützt war die Siedlung durch eine im Nordosten vorgelagerte Mauer und eine weitere, die die Quellen einschloss.

Vonderau und seine Kollegen vom Landesmuseum Kassel untersuchten offenbar nur zwei der Podien. Die gefundenen Pfostenlöcher ergaben jedoch keine eindeutigen Hinweise, welche Form die Häuser aufwiesen.

Die Grabungen zu Beginn des 20.Jahrhunderts waren kaum mehr als Suchschnitte, die durch einen heute noch sichtbaren Graben erkennbar sind. Spektakulären Funde sind damals nicht zutage getreten. Neben zahlreichen Eisengegenständen wurden vor allem mehrere Zentner Siedlungskeramik ausgegraben. Es konnte zumindest nachgewiesen werden, dass die meisten Funde an der Milseburg von der Späthallstatt-/Frühlatènezeit im 1. Jahrhundert v.Chr. stammen.